Bei der Lymphdrainage unterscheidet man zwei Arten von Schädigungen des Lymphsystems.
Die erste ist die Primäre Schädigung. Es besteht von Geburt an ein Defekt im Lymphsystem, welcher dazu führt, das die Lymphe nur unzureichend vom Körper selbst verarbeitet wird. Die Folge sind meistens dicke Beine oder auch Arme. Man spricht dann von einem primären Lymphödem.
Die zweite Variante ist das sekundäre Lymphödem, welches z.B. nach einer Operation entsteht. Man spricht dabei von einer erworbenen Schädigung. Ein häufiges Beispiel ist Brustkrebs. Dabei kann es zu kleinsten Narben (Schlüsselloch OP) bis zur teilweisen oder ganzen Entfernung des Brustgewebes kommen. Oft werden dann auch Teile der Lymphknoten unter der Axelhöhle entfernt. Man könnte sagen, dass es in dem Behandlungsgebiet dann zu einem Lymphloch kommt. Die Folge ist, dass der Arm der betroffenen Seite dick wird.
Der Lymphdrainagetherapeut behandelt nun mit leichten und sehr sanften Pump und Weiterschiebetechniken die betroffene Seite, bis es wieder zu einer normalen Entsorgung der Lymphlast kommt. Bei schwereren Fällen sollten die Patienten parallel zu der Lymphdrainage auch Kompressionsstrümpfe tragen. Es kommt dann schnell und nachhaltig zu einer Entstauung des Arms.